Nicolas Walker (31) streicht stolz über das Etikett des honigfarbenen Fünf-Kilo- Laibes. ?Das ist der erste Walliser Rahmkäse in Hartkäsestufe, diesen gibt es bisher nicht auf dem Markt?, sagt der Geschäftsführer der Walker Bergkäserei AG. Geboren wurde die Idee für den Walliser Rahmkäse während der Pandemie. Es gab im Betrieb aufgrund der Schliessung der Hotels und Restaurants weniger zu tun und die Walker-Crew hatte Zeit, sich Gedanken über ein neues Produkt zu machen. Es sollte die bisherige Aletsch-Bergkäse-Linie ergänzen und gleichzeitig ein breites Publikum ansprechen. Voila – seit einiger Zeit gibt es den Walliser Rahmkäse neben Mutschli, Fondue- und Raclettekäse. ?Es ist eine meiner Lieblingssorten?, sagt Nicolas Walker und beisst herzhaft in ein Stuck des cremigen Käses. ?Er zergeht auf der Zunge, hat aber trotzdem einen eigenen, aromatischen Charakter.? Der Rahmkäse ist ein richtiger Allrounder: Er passt auf ein Zvieri- oder Znachtplattli in Verbindung mit einem Glas guten Weißweines, ebenso zum Überbacken von Gerichten, da er gut schmilzt. Zudem gehört der Rahmkäse fur Walker auf jedes Frühstucksbuffet. ?In Kombination mit Pflaumen Konfitüre oder Früchtebrot ist er ein absoluter Genuss?, so Walker, der ein grosser Käsefan ist und täglich zum gelben Gold greif. Dass er Käse liebt, verwundert nicht: Der Enkel von Firmengründer Arnold Walker ist mehr oder weniger in der Käserei aufgewachsen. Von klein auf half er in den Sommerferien im Betrieb mit und beschloss daher nach seinem Studium in Betriebs Ökonomie und Führungspsychologie in die Fußstapfen seines Vaters und Grossvaters zu treten; seit 2018 leitet der 30-Jahrige zusammen mit seinem Vater und der Geschaftsleitung die Geschicke des Traditionsbetriebs.
Artenvielfalt erhalten
Vier Monate reift der Walliser Rahmkäse im Käsekeller in Bitsch und wird dort in Handarbeit gepflegt. Für den besonderen Geschmack sorgt die reichhaltige Milch von 70 verschiedenen Landwirtenaus dem Goms und Aletsch gebiet sowie dem Val-d’Illiez. ?Die Flora auf unseren Bergwiesen ist vielfaltig, dadurch ist der Fett- und Eiweissgehalt der Milch sehr hoch?, erklärt Walker. Ihn macht es stolz, dass er mit der Käserei dazu beitragt, die Milchwirtschaft und die Berg- und Alpenflora im Walliszu erhalten. ?Wir können das, was uns die Natur in der Region bietet, in Form eines hochwertigen Lebensmittels auf den Markt bringen?, sagt der Briger. Für ihn ist ausserdem klar: Käse hat dasganze Jahr über Saison.