Wenn Käse Brücken schlägt

Wie der Grossvater, so der Sohn und auch der Enkel – bei der Walker Bergkäserei AG in Bitsch VS ist das Käsen Familiensache.
Und zwar nur mit 100 Prozent echter Walliser Alpen- und Bergmilch.

 

«Där schmelzt dä güöt.» Mit diesem Sloganwirbt Arnold Walker (1926–2002) 1978 als erster privaterKäsehändler schweiz weit im Fernsehen und in der Presse für seinen Raclettekäse Walker France.«Eigentlich war mein Opa gelernter Bäcker», erinnert sich Enkel Nicolas Walker und erzählt, wie sein Grossvater 1956 in Brig am Fuss des Aletschgletschers eine Handels?rma gründete und sich die damalige Gold-gräberstimmung im Wallis zunutze machte.«Mit dem Aufkommen der Hotelbetriebe und den Bauarbeiten an den Staumauern Grande Dixence und Mattmarkbestand ein Verlangen nach Nahrungslieferungen», erklärt der 30-Jährige. Nicolas Walker gehörtzur dritten Generationdes Familienbetriebs Walker Bergkäserei AG in Bitsch und kümmert sich in der Geschäftsleitung um den Verkauf, das Marketing und die Käseveredelung. «Aber ich war schon als kleiner Bub dabei und habe mir mit Sommerjobs etwas Sackgeld verdient», blickt der gelernte Betriebsökonom zurück.Im Gegensatz zu seinem Vater Alexander (58), der 1984 direkt nach der Lehre in der Firma Fuss fasste, zog es Nicolas Walker aber zuerstnochindie Stadt. Während sechs Jahren wohnte er in Bern und Luzern und kehrte nur an den Wochenenden zurück. Der Schritt weg von zu Hause sei ihm wichtig gewesen. «Es tut jedem Walliser gut, die enge Bergwelt einmal zu verlassen.»


Alles in Eigenregie
Ebenfalls wichtig ?ndet Nicolas Walker, dass sein Grossvater die Käserei ohne staatliche Subventionen oder sonstige Unterstützung aufgebauthat und diese auch heute noch komplett unabhängig wirtschaftet.«Dadurch sind wir eigenständig und können über alle Qualitätsstufen die Kontrollen zusätzlich noch selber durchführen.» Das beginnt beim Melken, geht über die Milchabholung und Stallkontrolle,die Produktion und Verpackung bis zur Logistik und zum Kunden. Sechs Millionen Liter Milch vonrund 60 Milchlieferanten verarbeitet die Walker Bergkäserei AG pro Jahr.«Der grössteTeilunserer Zulieferer stammt ausder Aletsch-Region», erklärt Nicolas Walker und ergänzt:«Daher auch die Namen Aletsch-Raclette,Aletsch-Fondue und Aletsch-Grand-Cru, die wir für unsere Käseprodukte geschützt haben.» «Wir schlagen eine Brücke zwischen Tourismus und Landwirtschaft», sagt Walker und erklärt: «Mit der erstklassigen Alpen- und Bergmilch, diewir erhalten, stellen wir auch hochwertige Produkt eher,die wir dann in einem etwas höheren Preissegmentverkaufen können.» Dies erlaube es ihnen wiederum, den Milchlieferanteneinen guten Preis zu zahlen, «und für die Touristen hates den Vorteil, dass sie in unserer Umgebung in den Restaurantsund in den Coop-Supermärktenauchhochwertige Produkteaus der Regionerhalten».

 

Quelle Coop Zeitung

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